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Ende des Forstes. Noch bevor die Sonne drei Handbreit über dem Horizont stand, hatten sie den Waldrand
erreicht.
»Wir befinden uns kurz vor der Gabelung der beiden Straßen«, meinte Loric, als sie abstiegen. »Der Weiler liegt
kaum einen Drittelwerst westlich von hier. Wir warten hier bis zum Sonnenuntergang, Herr Tipperton. Vier
Kerzenstriche später wird der Mond aufgehen und Euch genug Licht spenden.«
Während sie warteten, inspizierte Tipperton seine Pfeilschäfte, Beau stöberte maulend in seinem Medizinranzen
herum, weil er Lorics Wunde begutachten wollte, die er jetzt bereits seit zwölf Tagen pflegte. Phais saß
schweigend da und wetzte ihre Klinge, und Loric stand Wache.
Endlich ging die Sonne unter.
Tipperton übergab Beau das Lederband mit der Münze. »Sollte mir etwas zustoßen, sorgst du dafür, dass sie
Agron erreicht.«
Beau wollte sie zuerst nicht annehmen, aber Tipperton setzte seinen Willen durch.
Dann nahm er seinen Elfenbogen, schlich zwischen den Bäumen hindurch und war kurz darauf aus dem
Blickfeld der anderen verschwunden.
Der Mond stand voll und strahlend am Firmament.
»Himmel«, knurrte Beau und blieb stehen. »Wie lange ist er jetzt weg? Zwölf Kerzenstriche? Vierzehn?
Irgendwas stimmt nicht. Tip sollte längst wieder hier sein.«
»Er ist nicht einmal zehn Kerzenstriche weg, Herr Beau«, sagte Loric. »Seht Ihr Elwydds Licht?«
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Beau warf einen mürrischen Blick auf den Mond und seufzte. Die silberne Scheibe war kaum eine Handbreit
über den Himmel gewandert. »Also gut, zehn Kerzenstriche. Er hätte trotzdem schon zurückkehren sollen.«
»Noch zwei Kerzenstriche«, meinte Phais beruhigend, »dann suchen wir nach ihm. Solange solltet Ihr ausruhen.
Sonst ist der Graben, den Ihr mit Eurem Herumlaufen zieht, so tief, dass Ihr nicht mehr herauskommt.«
»Der Graben, den ich ...? Oh! Ach so.«
Beau ließ sich auf einen Baumstamm fallen, doch nach wenigen Augenblicken sprang er wieder auf die Füße
und nahm seinen rastlosen Marsch wieder auf.
Tipperton lehnte sich gegen eine zerstörte Steinmauer und kauerte sich unter ein Gestrüpp aus Wildem Wein.
Die dornige Kletterpflanze klammerte sich an die Trümmer zu seiner Linken. Der Wurrling hielt den Atem an
und blieb regungslos hocken, als sich gutturale Stimmen näherten und barsches Gelächter erklang. Er wusste
nicht, was gesagt wurde, denn er verstand die Sprache nicht. Aber er hatte sie schon gehört. Im Ödwald, bei der
Horde, die dort an ihm und Beau vorübermarschiert war. Gezücht!
Das Dorf Annory war niedergebrannt worden, genau wie der Weiler Stede. Aber Tipperton hatte Lagerfeuer
zwischen den Ruinen gesehen, und war nahe heran gekrochen, um herauszufinden, ob sich daran Freund oder
Feind wärmte.
Feinde, dachte er. Eindeutig Feinde, und jetzt steckst du ganz schön in der Klemme, alter Bokker.
Mit hämmerndem Herzen hielt Tipperton seinen schussbereiten Bogen fest, während die Stimmen immer näher
kamen.
»Ich halte es nicht mehr aus!«, meinte Beau. »Wir müssen etwas unternehmen!«
»Noch einen Kerzenstrich, mein Freund«, sagte Phais. »Dann.«
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Die Schritte knirschten auf den Trümmern auf der anderen Seite der niedergerissenen Mauer. Sie kamen näher,
gingen an ihm vorüber und dann weiter ... Tippertons Herz klopfte wie wild, aber er atmete erleichtert auf. Dann
drückte er sich an der dornigen Kletterpflanze vorbei und spähte vorsichtig um die Ecke.
Zähl sie, Wurro: Eins, zwei, drei...
Phais stand auf und zog ihr Schwert. Loric folgte ihrem Beispiel.
Beau schaute hoch.
»Es wird Zeit«, sagte die Elfe.
Der Wurrling sprang auf. Er hatte bereits ein Geschoss in seine Schleuder gelegt. Zusammen gingen sie lautlos
nach Westen. Die Pferde ließen sie angebunden zurück.
Tipperton spürte, dass er nicht allein war, noch bevor er etwas sah. Er kroch sofort in das Gestrüpp zurück. Die
Dornen zerrten an dem Elfenumhang, fanden jedoch keinen Halt. Tipperton spähte über die Ruinen und sah eine
dunkle Gestalt in dem Schatten, nein ... mehrere dunkle Gestalten. Es waren vier oder fünf, und sie hatten die
Größe von Hlöks. Sie glitten lautlos zwischen den verkohlten Balken und den Trümmern auf das Lagerfeuer zu.
Tipperton kroch noch weiter in den Schatten, zog seine Kapuze tief ins Gesicht und wickelte sich in den Umhang
ein. Gut, Wurro, dachte er, hoffentlich stimmt alles, was du über die Fähigkeit der Elfenmäntel gehört hast, das
Auge zu täuschen.
Noch während Tipperton in Deckung ging, fächerten die dunklen Gestalten aus, wie auf ein geheimes Zeichen.
Dabei rückten sie stetig weiter vor. Tipperton schlug das Herz bis in den Hals, denn einer näherte sich
unmittelbar seinem Versteck. Das Mondlicht schimmerte matt auf den scharfen Schneiden einer...
zweischneidigen, riesigen Streitaxt.
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»Psst!«, hauchte Loric und blieb unvermittelt stehen. »Rüptische Stimmen voraus ...«
Die Stille wurde jäh von lautem Heulen und brüllendem Geschrei zerrissen.
»Tip!«, rief Beau, sprang auf und stürzte blindlings zwischen den schützenden Bäumen hervor. »Sie haben Tip
entdeckt!«
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23. Kapitel
»Chäkka shokl Chäkka Cor!«, brüllte die dunkle Gestalt, als sie aus dem Schatten stürzte und an der Mauer
vorüberrannte, hinter der sich Tipperton versteckte. Der Wurrling hätte vor Schreck beinahe den Pfeil
losgelassen, den er auf das Herz der Gestalt gezielt hatte, aber es wäre ohnehin schon zu spät gewesen.
»Chäkka shok! Chäkka Cor!«, brüllten nun auch die anderen vier Gestalten, die sich auf die erschrockenen
Rukhs stürzten, die zusammengedrängt am Lagerfeuer hockten.
Tipperton schob sich durch die Dornen zu dem breiten Spalt in den Trümmern und sah ...
... wie blutige Äxte, die von breitschultrigen, bärtigen Kreaturen geschwungen wurden, die beinahe die Größe
von Menschen hatten, durch die kreischenden Rukhs fuhren, die panisch zu fliehen versuchten. Einige Hlöks
rappelten sich auf, die Krummsäbel mit beiden Händen umklammert, und stellten sich den Gegnern verzweifelt
entgegen.
Zwerge!, dachte Tipperton. Es sind Zwerge! Obwohl er noch nie zuvor einen Zwerg leibhaftig gesehen hatte,
zweifelte er keinen Lidschlag daran, wen er da vor sich hatte.
Aber sie sind weit in der Unterzahl, dachte er. Fünf gegen neunzehn! Noch während der Gedanke ihm durch den
Kopf schoss, sprang einer der Hlöks auf den Rücken eines Zwerges, der wild mit seiner Streitaxt um sich hieb.
Ohne nachzu-
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denken, schoss Tipperton seinen ersten Pfeil ab. Er zischte an dem Zwerg vorbei und bohrte sich in das linke
Auge des Hlöks. Der Feind flog zurück und landete tot auf der Erde, bevor er auch nur einen Schlag hatte landen
können.
»Blut vor Blut!«, schrie Tipperton in der alten Sprache der Wurrlinge, als er den nächsten Pfeil auflegte und
abfeuerte. Diesmal fällte er einen Rukh, der sich mit einem Dolch in der Hand von hinten an einen Zwerg
anschlich.
Die Zwerge wüteten wie Berserker unter der Brut. Ihre gewaltigen Äxte durchtrennten ohne Unterschied [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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