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zusammen mit Dutzenden, wenn nicht Hunderten oder gar
Tausenden gleichartiger Fahrzeuge an der Orbit-Stadt angedockt
hatte. Was vor ihnen lag, das war das Flottenhauptquartier der
Moroni.
Aber trotz dieser erstaunlichen Erkenntnis verweilte Charitys Blick
nur wenig länger als eine Sekunde auf der gewaltigen Gleiterflotte.
Erstaunlicher, erschreckender als alles andere war eine Veränderung,
die die Ameisen mit dem Zentrum der Orbit-Stadt vorgenommen
hatten. Die gewaltige Weltraumbasis war kein Rad mehr, sondern ein
Ring. Jemand hatte die Speichen und die Mittelnabe entfernt und
durch etwas ersetzt, das Charity im ersten Moment nicht einmal
richtig erkennen konnte, denn es war zwar riesig, aber von
nachtschwarzer Farbe und in schneller, routierender Bewegung, so
daß sie eigentlich nur ein gelegentliches Aufblitzen von Licht sah.
Das Gebilde ähnelte einer ins Absurde vergrößerten Hantel: Es
bestand aus zwei sicherlich fünfundzwanzig oder dreißig Meter
durchmessenden Kugeln, die an den Enden einer vielleicht hundert
Meter langen Röhre befestigt waren. Es drehte sich so schnell, daß
seine Umrisse zu verschwimmen schienen.
Verwirrt wandte Charity sich um und sah die anderen an. Stone
wirkte so beunruhigt und erschrocken wie sie selbst, aber sein
Gesichtsausdruck verriet ihr auch, daß er ebensowenig wie sie
wußte, was da vor ihnen lag. Skudders Blick spiegelte ein eher
wissenschaftliches Interesse wider und allenfalls Erstaunen über die
immense Größe der Hantel, während French noch verängstigter
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aussah als zuvor. Und dann fiel ihr Blick in Gurks Gesicht, und was
sie in seinen Zügen las, das war schieres Entsetzen. Seine Augen
waren starr und schienen aus den Höhlen zu quellen, und sein Mund
war zu einem stummen Schrei geöffnet. Er war so bleich geworden,
daß seine Haut jetzt fast so weiß und durchsichtig erschien wie
Frenchs.
Charity ging zu ihm. »Was hast du?« fragte sie.
Gurks Blick blieb weiter starr auf die riesige Hantel gerichtet, aber
er hatte ihre Frage gehört, denn er deutete ein knappes, abgehacktes
Kopfschütteln an. »Nichts«, behauptete er. »Es ist ... nichts.«
»Ja«, sagte Charity. »Hör mit dem Theater auf, Gurk. Du weißt,
was das da ist, und du wirst es mir jetzt sagen.«
Sie sah, welche Mühe und Überwindung es Gurk kostete, seinen
Blick von dem bizarren Riesengebilde zu lösen und sie anzusehen.
»Warum eigentlich nicht?« flüsterte er mit belegter Stimme.
»Schließlich sind wir hierhergekommen, um das Ding zu suchen.«
Charity sah überrascht auf und maß die rotierende Hantel mit
einem neu aufkeimenden Gefühl von Furcht. »Die Bombe?«
vergewisserte sie sich. »Du meinst  das ist die Sonnenbombe?«
»Ja und nein«, antwortete Gurk.
Charity runzelte ärgerlich die Stirn, beherrschte sich aber. »Aha«,
sagte sie.
»Es ... es ist etwas viel Schlimmeres«, murmelte Gurk. »Dieses
Ding wird ... wird diesen Planeten in seine Atome zerlegen, oder ...«
»Und?« unterbrach ihn Charity ruhig. »Wir sind schließlich
hierhergekommen, um es zu entschärfen. Sollte es uns nicht
gelingen, dann spielt es keine Rolle, ob es diese Station, den
Planeten oder meinetwegen die halbe Milchstraße zerreißt. Jedenfalls
nicht mehr für uns oder die Erde.«
»Du ... du verstehst nicht«, murmelte Gurk. Seine Stimme wurde
schrill, drohte umzukippen. »Das ist eine Black-Hole-Bombe. Und
sie ist bereits gezündet.«
»Wie bitte?« keuchte Charity entsetzt.
»Sie geht in ein paar Stunden hoch«, fuhr Gurk fort. »Und keine
Macht des Universums kann das jetzt noch verhindern.«
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5
Hartmann traf Net auf dem Gang, nachdem er Krämers ehemaliges
Büro verlassen hatte und sich auf den Weg nach unten machen
wollte. Offensichtlich hatte das Geheul der Alarmsirenen auch sie
aus dem Schlaf gerissen, denn sie trug nur einen zerschlissenen
Morgenmantel, und ihr Gesicht und ihre Bewegungen wirkten
gleichermaßen übermüdet und benommen. Aber ihre Art zu reden
war so knapp und präzise wie gewohnt. »Was ist los?«
Hartmann starrte sie einen Moment lang wortlos an. Zum ersten
Mal wurde ihm wirklich bewußt, wie sehr ihm Net gefiel. Vielleicht
lag es daran, daß sie unvermittelt aus dem tiefsten Schlaf gerissen
und noch nicht ganz wach war.
Unter der Oberfläche eines Mädchens, das gelernt hatte, niemanden
und nichts an sich heranzulassen, gab es noch eine andere Net.
Außerdem war sie sehr hübsch.
Der dünne Morgenmantel betonte mehr von ihrer Figur, als er [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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