[ Pobierz całość w formacie PDF ]

So sahn sie die Burg stehn, die Budli besessen.
Laut klirrten die Riegel, da Högni klopfte.
37 Ein Wort sprach da Wingi, würd es verschwiegen!
"Fährt fern vom Hause; Gefahr bringt der Eintritt.
Leicht gingt ihr ins Garn, und gleich erschlägt man euch.
Ich trieb euch traulich, doch Trug stak darunter.
Oder bleibt auch hier, so bau ich euch den Galgen."
38 Dawider sprach Högni, nicht zu weichen bedacht;
Ihn ängstete gar nichts, wo es galt sich versuchen:
"Du sollst uns nicht schrecken, sieh, es gerät nicht:
Wagst du ein Wort noch, wird dir langes Übel."
39 Da hieben sie Wingi zu Hel ihn zu senden,
Gebrauchten der Äxte, bis der Atem ihm schwand.
40 Atli mit dem Volk fuhr in die Panzer.
Gerüstet rannten sie der Ringmauer zu.
Gewechselt wurden viel Worte des Zorns:
"Lange gelobt war's, euch das Leben zu rauben." -
41 "Wenig gewahrt man noch was ihr wider uns vorhabt.
Euch sehn wir unbereit; wir aber schlugen
Und erlahmten einen von euerm Geleit."
42 Wutgrimm wurden die das Wort vernahmen.
Sie reckten die Finger, faßten die Schnüre
Und schossen scharf, mit den Schilden sich deckend.
43 Nun ward es innen kund was außen geschah.
Sie hörten der Knechte Gespräch vor der Halle.
44 Der Grimm trieb Gudrunen, da sie das Graun vernahm:
Im Zorn zerrte sie die Zierde der Halsketten,
Schleuderte das Silber, daß die Ringe schlissen.
45 Aus ging sie, unsanft die Angeln schlagend,
Furchtlos trat sie vor und empfing die Gäste,
Liebkoste den Niflungen - der letzte Gruß war's -
Mit Herzen und Halsen; dann hub sie an und sprach noch:
46 "Ich sandt ein Sinnbild euch zu schrecken damit;
Dem Schicksal widersteht man nicht: ihr solltet nun kommen."
Noch vermitteln möchte sie's mit manchem klugen Wort;
Niemand riet dazu, nein, riefen alle.
47 Da sah die Seliggeborne den bittern Kampf begonnen.
Erkeckt zu kühner Tat warf sie das Kleid hin,
Schwang das bloße Schwert und schützte der Freunde Leben.
Behaglich war sie nicht im Kampf wohin sie kam.
48 Giukis Tochter traf tödlich zwei Männer.
Den Bruder Atlis schlug sie, daß man ihn bahren mußte:
Bis ein Fuß ihm fehlte focht sie mit ihm.
Den andern hieb sie also, daß er Aufstehns vergaß:
Den hatte sie zu Hel gesandt; ihre Hände bebten nicht.
- 166 von 166 -
49 So ward die Wehr hier, daß es weltkund ist;
Doch ging über alles gar was die Giukungen wirkten.
So lange sie lebten ließen die Niflungen
Die Schwerter schwirren, schwinden die Brünnen;
Helme zerhieben sie nach Herzensgelüsten.
50 Sie stritten den Morgen über Mittag hinaus,
Von erster Frühe zu voller Tageshöh.
Vom Blute floß das Feld, erfüllt war der Kampf.
Ihrer achtzehn fielen - die Feinde siegten -
Beiden Söhnen Beras und ihrem Bruder Orkning.
51 Atli begann grimmig das Wort:
"Üble Schau ist hier und Euer die Schuld.
Hier standen dreißig streitbare Degen;
Nur elfe sind übrig: zu arg ist die Lücke!
Fünf Brüder waren wir, als Budli starb:
Nun hat Hel die Hälfte, verhauen liegen zweie!
52 Herrliche Schwäger hätt ich, ich leugne es nicht;
Unweibliches Weib! Wenig genieß ich's.
Wir stimmten selten seit ich dich nahm.
Ihr habt mich des Reichtums beraubt und der Freunde,
Meine Schwester erschlagen: am schwersten härmt mich das!"
Gudrun:
53 Gedenkst du des, Atli! Du tatest zuerst so.
Du hast mir die Mutter ermordet um Schätze:
In der Höhle zu verhungern war der Hehren Los.
Lächerlich läßt es dir deines Leids zu gedenken:
Durch Gnade der Götter ergeht es dir übel.
Atli:
54 Nun mahn ich euch. Mannen, mehrt den Harm
Dem stolzen Weibe: das sah ich gern!
Erkämpft aus Kräften, daß Gudrun klagen müsse.
Das lüstet mich zu schaun, daß ihr Los sie schmerze.
55 Bemeistert euch Högnis, daß ein Messer ihn teile,
Reißt ihm das Herz aus, seid rasch zur Tat;
Den grimmen Gunnar, an den Galgen hängt ihn,
Knüpft scharf den Strang, ladet Schlangen dazu.
Högni:
56 Tu nach Gefallen, getrost erwart ich's:
Doch hart bewähr ich mich, der wohl Herberes litt.
Wir hielten euch Stand, da wir heil waren:
Nun sind wir so wund, du hast volle Gewalt. -
57 Da redete Beiti, der Burgwart Atlis:
"Laßt uns Hialli fangen und Högni schonen.
Uns hilft das halbe Werk, und ihm gehört sich das:
Wie lang er leben mag, ein Lump doch bleibt er."
58 Der Hafenhüter erschrak und hielt nicht Stand;
Er krisch und klagte und kroch in alle Winkel:
Ihr Streit bekam ihm schlecht, den er schuldlos büße;
- 167 von 167 -
Unselig sei der Tag, da er von der Schweinmast käme
Und der feisten Kost, der er lang sich erfreut.
59 Budlis Schergen zogen und schliffen das Messer;
Der arme Schalk schrie eh er die Schärfe fühlte:
Nicht zu alt noch war er die Äcker zu düngen; [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • kajaszek.htw.pl