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um die letzte Beute reißen werden. Deshalb glaube ich, ja, Euer
Leichnam wird hier irgendwo zu finden sein. Lebt wohl, Corum.«
Und dann war Prinz Gaynor verschwunden. Corum und Medheb
ritten weiter auf die halb eingerissene Mauer zu, und jetzt hörten sie
den Schwarzen Bullen von Crinanass hinter sich schnauben. Im er-
sten Augenblick glaubten sie, der Bulle würde sie aus Rache für ihre
Beschwörung angreifen, aber er stampfte an ihnen vorbei und warf
sich gegen eine Gruppe der bleichen grünen Reiter, die Corum und
Medheb entdeckt hatten und versuchten, sie niederzureiten.
Der Schwarze Bulle von Crinanass raste mit gesenktem Kopf in
den Reitertrupp, schmetterte die Tiere der Grünen zu Boden, wirbel-
te die Reiter hoch durch die Luft und donnerte dann weiter mitten
in die Reihen der Ghoolegh. Er trampelte alles nieder, was sich ihm
in den Weg stellte, dann wandte er sich um und hob den Kopf. Auf
jedem der Hörner war der Kadaver eines der Hunde des Kerenos
aufgespießt.
Er beherrschte jetzt das ganze Schlachtfeld, der Schwarze Bulle
von Crinanass. Alle Waffen, die ihm entgegengeschleudert wurden,
schüttelte er einfach ab. Dreimal raste er rund um die Mauern von
Caer Mahlod. Corum und Medheb wurden von ihren Feinden völlig
vergessen und sahen dem Bullen mit überraschter Begeisterung zu.
Und Corum hielt den Speer Bryionak hoch über sich und pries laut
den Schwarzen Bullen von Crinanass. Dann sah er eine Lücke in den
Reihen der Belagerer, rief Medheb zu, ihm zu folgen, und preschte
durch diese Lücke nach Caer Mahlod. Er zwängte sein Pferd durch
die Mauerbresche und sah sich dahinter einem müden und ver-
wundeten König Mannach gegenüber, der auf einem Stein saß. Blut
rann aus seinem Mund, während ein alter Mann versuchte, eine
Pfeilspitze aus der Brust des Königs zu entfernen.
Tränen standen in des Königs Augen, als er sein altes, edles Haupt
hob und Corum entgegenblickte. »Aber der Bulle ist zu spät ge-
kommen«, sagte er.
»Vielleicht zu spät«, erwiderte Corum, »aber jetzt werdet Ihr se-
hen, wie der Bulle die vernichtet, die Euer Volk vernichtet haben.«
»Nein«, sagte der König. »Ich werde dem Gemetzel nicht mehr zu-
sehen. Ich bin es müde.«
*
Während Medheb ihren Vater versorgte, schritt Corum die Mau-
ern ab, um sich ein Bild von ihrer Lage zu machen, solange der Bulle
von Crinanass draußen den Feind beschäftigte.
Prinz Gaynor hatte sich getäuscht. Auf den Wällen standen noch
über vierzig waffenfähige Männer.
Corum stieg auf den höchsten Turm der Mauer, die bereits teil-
weise in Trümmern lag. Draußen jagte der Bulle kleine Gruppen des
Feindes über das schlammige Schlachtfeld. Viele flohen schon, ohne
noch auf die wilden, hallenden Klänge zu achten, die aus dem Nebel
hinter ihnen schallten Klänge, bei denen es sich zweifellos um die
Stimmen der Fhoi Myore handelte. Und diejenigen, die nicht auf die
Stimmen ihrer Herren hörten, um sich mit den anderen wieder dem
Bullen zu stellen und wie die anderen von ihm zertrampelt wurden,
liefen nicht weit, bevor sie tot umfielen, von den eigenen Herren
erschlagen.
Die Fhoi Myore schienen sich nicht daran zu stören, daß sie so ihre
Armee verloren und unternahmen auch nichts, um den Bullen auf-
zuhalten. Das Kalte Volk verhielt sich, als könne es sicher sein, die
Festung auch ohne seine Armee einzunehmen und gleichzeitig noch
mit dem Bullen fertig zu werden.
Und dann war alles vorbei. Kein einziger Ghoolegh, kein einziger
Hund und nicht ein einziger bleicher grüner Reiter lebten mehr.
Was Waffen in den Händen von Sterblichen nicht vermocht hatten,
hatte der Schwarze Bulle vollbracht.
Er stand triumphierend zwischen den Leichen von Männern, Tie-
ren und halbmenschlichen Wesen. Seine Hufe scharrten den Boden,
und aus seinen Nüstern dampfte der Atem. Dann hob er den Kopf
und brüllte, und sein Brüllen ließ die Mauern von Caer Mahlod er-
zittern.
Aber noch waren die Fhoi Myore nicht aus ihrem Nebel aufge-
taucht.
Kein Jubel wurde auf den Mauern unter den Verteidigern laut,
denn sie wußten, daß der Hauptangriff erst bevorstand.
Bis auf das Triumphgebrüll des großen Bullen herrschte jetzt
Schweigen vor der Festung. Der Tod war überall. Der Tod lagerte
auf dem Schlachtfeld, der Tod hatte sich in der Festung niedergelas-
sen. Und der Tod wartete in dem von Nebeln verhüllten Wald. Co-
rum erinnerte sich an etwas, das König Mannach ihm erzählt hatte
wie die Fhoi Myore dem Tod nachliefen.
Suchten sie im Grunde Erlösung wie Prinz Gaynor? War das ihr
Hauptbeweggrund? Wenn es so war, machte es sie nur zu noch
schrecklicheren Gegnern.
Der Nebel begann sich zu bewegen. Corum rief den Überlebenden
zu, sich bereit zu halten. Mit seiner silbernen Hand hob er den Speer
Bryionak, so daß alle ihn sehen konnten.
»Hier ist der Speer der Sidhi! Dort steht der letzte Kampfbulle der
Sidhi! Und hier steht Corum Llaw Ereint. Sammelt Euere letzten
Kräfte, Krieger von Caer Mahlod, denn jetzt kommen die Fhoi Myo-
re selbst über uns, mit all ihrer Macht. Aber auch wir sind stark. Wir
haben Mut. Und dies ist unser Land, unsere Welt, und wir müssen
sie verteidigen!«
Corum sah Medheb. Er sah sie zu ihm hinauf lächeln und hörte sie
ausrufen:
»Wenn wir sterben müssen, dann laßt uns zur Legende werden!«
Selbst König Mannach, der sich auf den Arm eines anderen ver-
wundeten Kriegers stützte, faßte wieder neuen Mut. Greise und
Verwundete, junge Burschen und Mädchen, alles stürmte auf die
Mauern von Caer Mahlod zur letzten Verteidigung. Sieben knarren-
de Streitwagen, von sieben mißgestalteten Tierwesen gezogen, er-
reichten jetzt den Fuß des Festungshügels. Nebel verbarg die sieben
Gestalten auf den Streitwagen, und Nebel legte sich jetzt um die
ganze Festung. Auch der Bulle von Crinanass verschwand in dem
Nebel, und sein Brüllen war nicht länger zu hören. Es schien als ha-
be der Höllendunst ihn erstickt, und vielleicht war das auch wirk-
lich geschehen.
Corum zielte auf das, was wie der verunstaltete Kopf des ersten
der gigantischen sieben Schatten aussah. Das unheimliche Knarren
der Streitwagen ließ seinen Körper bis in die Knochen erzittern und
drohte ihm die Sinne zu rauben.
Langsam schien der Speer durch den Nebel zu schwimmen und
traf dann sicher sein Ziel. Ein eigenartiger Schmerzlaut hallte aus
dem Dunst. Während der Speer in Corums Hand zurückkehrte, hielt
das Schmerzgebrüll an. Unter anderen Umständen hätte es fast lä-
cherlich geklungen, aber hier wirkte es erschreckend und unheim-
lich. Es war die Stimme eines verwundeten Tieres, und Corum er-
kannte, daß der Besitzer dieser Stimme ein Wesen von geringer In-
telligenz aber mit einem monströsen, primitiven Willen sein mußte.
Das machte die Fhoi Myore so gefährlich: Sie wurden von einem
blinden Willen getrieben. Sie begriffen ihr eigenes Schicksal nicht
und wußten nicht anders auf die ihnen fremde Umwelt zu reagie-
ren, als sie sich in einem sinnlosen Eroberungszug zu unterwerfen.
Sie kannten keine Grausamkeit, keinen Haß, suchten keine Rache.
Was sie taten, war all ihre Kräfte und Fähigkeiten erbarmungslos für
ein unmöglich zu erreichendes Ziel einzusetzen. Aber das machte es
auch fast unmöglich, sie zu besiegen. Man konnte nicht mit ihnen
verhandeln oder sie überzeugen. Furcht war alles, was sie aufhalten
würde, und es war offensichtlich, daß der Schreiende den Sidhi-
Speer fürchtete. Die heranrollenden Streitwagen wurden langsamer,
und die Fhoi Myore knurrten sich etwas zu.
Einen Augenblick später erschien aus dem Nebel ein Gesicht. Es
war mehr eine einzige Wunde als ein Gesicht, rot, mit in Fetzen
hängendem, entzündetem Fleisch. Der Mund klaffte in der linken
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